Stärken und Schwächen mit ADHS: Zwischen defizitorientierter Stigmatisierung und Superkraft ADHS findet man vieles. Erfahren Sie hier in meinem Blog-Artikel, warum das für mich extreme Pole sind und weshalb die Lebenswirklichkeit und individuelle Ausprägung stets zwischen diesen Extremen liegt.

Wir werden uns ansehen, dass sich dank der Fortschritte in der Forschung heute ein differenzierteres Bild von ADHS bei Erwachsenen zeigt, das zwar die Defizite nicht negiert, aber verstärkt die bedeutsamen Potenziale sowie Stärken anerkennt.

Sie erfahren, wieso es so wichtig ist, die vermeintlichen Schwächen und Defizite gut zu managen, damit die Stärken sich entfalten können.

Ich lade Sie dazu ein, meine Haltung kennenzulernen, warum für mich als Berufswahl- und Karriere-Coach Stärken und Schwächen keine statischen Begriffe sind, sondern der Kontext entscheidend ist, ob und wie die Stärken und Schwächen zum Einsatz kommen. Sie erfahren auch, wie bedeutsam eine stimmige Berufswahl im Leben ist. Denn nur so kann das gelingen, wofür ich als ADHS-Coach stehe: Potenzialentfaltung für ein gelingendes und erfülltes Leben mit ADHS.

Stärken und Schwächen von Erwachsenen mit ADHS. Mein Blick darauf als Berufswahl- und Karrierecoach

Lassen Sie uns direkt zu Beginn mit einem Perspektivenwechsel auf die vermeintlichen Schwächen und Stärken von ADHS im Erwachsenenalter starten.

ADHS Staerken Gegensaetze

Diese vermeintlichen Gegensatzpaare sind für mich wie die zwei Seiten einer Medaille: So können sich viele (eher negativ wahrgenommene) Eigenschaften – abhängig vom Kontext – als Stärke oder Ressource zeigen.

Vielleicht sind Sie impulsiv, aber auch flexibel und anpassungsfähig.

Sie sind risikobereit, aber verfügen zudem über Mut, Innovationskraft und unternehmerisches Denken.

Zwar haben Sie Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, aber wenn Sie für eine Sache brennen, stecken Sie voller Durchhaltevermögen, Energie und befinden sich im Hyperfokus.

Warum ist das so? Den Einfluss der neurobiologischen Besonderheiten habe ich in diesem Blogbeitrag ADHS bei Erwachsenen: Symptome und wie sie sich im Alltag zeigen bereits ausführlich erläutert. Für mich als Job- und Karriere-Coach sind Stärken und Schwächen jedenfalls keine statischen Begriffe. Vielmehr entscheiden die Anforderungen sowie der jeweilige Kontext, ob eine bestimmte Fähigkeit oder Kompetenz als Stärke oder Schwäche zum Tragen kommt. Im Bereich der Personalauswahl und beruflichen Eignungsdiagnostik wird häufig folgendes Bild verwendet, das auf humorvolle und metaphorische Weise den Grundgedanken vermittelt.

ADHS Staerken Personalauswahl

Dies verdeutlicht, dass sich Stärken und Schwächen nie statisch betrachten lassen. Stattdessen entscheiden die Anforderungen, die sich durch die jeweilige Aufgabenstellung und den situativen Kontext ergeben, ob sich eine Fähigkeit als Schwäche oder Stärke zeigt.

Denken Sie einmal darüber nach: Wer würde in der Situation, in der es darum geht, auf einen Baum zu klettern, vor Freude tanzen, weil es seinen Stärken und Fähigkeiten entspricht? Natürlich: ein Affe. Gleichzeitig wären aber der Fisch und die Robbe in dieser Situation benachteiligt. Aber würde sich das Blatt nicht sofort wenden, wenn eine Aufgabe im Zusammenhang mit Wasser und Schwimmen gestellt würde?

So verhält es sich mit allen Eigenschaften, Fähigkeiten, Defiziten und Talenten. In einem bestimmten Kontext können diese sich als Stärke und wertvolle Ressource erweisen, während sie sich in einem anderen Kontext als hinderlich und Schwäche offenbaren.

Daher beginnen wir einmal, uns auf die Ressourcen, Stärken und Talente zu konzentrieren, die häufig mit ADHS in Verbindung gebracht werden.

Stärke – Schwäche? Warum es sich lohnt, die verborgenen Talente von Erwachsenen mit ADHS zu erkunden.

Welche besonderen Fähigkeiten sind bei Erwachsenen mit ADHS zu finden? Sie besitzen eine Fülle von Talenten und Kompetenzen, die häufig übersehen werden, wenn man sich lediglich auf die lange vorherrschende defizitorientierte Perspektive konzentriert.

Glücklicherweise tragen neuere Forschungen dazu bei, dass die vielfältigen Stärken und Begabungen von Erwachsenen mit ADHS besser untersucht, beleuchtet und gewürdigt werden. Die Autoren Hallowell und Ratey von „ADHS ist kein Makel” nutzen beispielsweise eine Analogie, um die Funktionsweise des Gehirns bei ADHS zu veranschaulichen: „Ein Gehirn wie ein Rennwagen mit Fahrradbremse”. Diese Metapher deutet auf das Potenzial, aber auch auf die Herausforderungen hin, die mit den neurobiologischen Besonderheiten einhergehen. So ermöglicht es das Potenzial von ADHS-Gehirnen, schnell und ergebnisoffen zu denken und Zusammenhänge rasch zu erfassen, aber aufgrund von Schwierigkeiten, die Aufmerksamkeit zu fokussieren sowie Impulse zu kontrollieren, nicht immer so zielgerichtet zu agieren. Die Fahrradbremse lässt sich als Metapher für die besondere Funktionsweise des Gehirns durch die eingeschränkte Selbststeuerungsfähigkeit verstehen.

Zu den immer wieder genannten Stärken von Erwachsenen mit ADHS zählen: Kreativität, Ideenvielfalt, Hilfsbereitschaft, Engagement, Sensibilität, Emotionalität, Aufrichtigkeit, Begeisterungsfähigkeit, Spontanität, Flexibilität, Einfühlungsvermögen, Durchsetzungskraft, Charme, Fantasie sowie die Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge rasch zu erfassen.

ADHS – Stärken im Alltag

Was ist das Nützliche an diesen Eigenschaften? So können die hohe Kreativität und Innovationsfähigkeit dabei unterstützen, neue Ideen und Lösungen zu entwickeln – ein Beispiel dazu: der Softwareentwickler, der neue Lösungen findet. Ebenfalls laufen Betroffene in stressigen Situationen oft zu Hochtouren auf – wie der Feuerwehrmann oder die Krankenschwester, die im Chaos den Überblick behalten. Außerdem unterstützt die Flexibilität, schnell zu handeln und Entscheidungen zu treffen. Auch können Betroffene flexibel zwischen verschiedenen Aufgaben und Projekten wechseln. Ferner können Lösung gesehen und entwickelt werden, die andere möglicherweise nicht erkennen. Und oft haben Betroffene unbändige Energie und Ausdauer, schwierige Aufgaben zu bewältigen sowie Ziele zu erreichen, wenn die jeweilige Aufgabe als sinnvoll und spannend erlebt wird.

 

Divergentes Denken und Kreativität als Potenzial für den Einzelnen, Arbeitgeber und die Gesellschaft

Aus meiner Perspektive liegen die enormen Potenziale der ADHS-Betroffenen nicht nur in der Sammlung an Stärken, die sich aus einer Kombination von Charakterstärken, Persönlichkeitsmerkmalen, Kompetenzen, Fertigkeiten und Werten zusammensetzen. Viele Autoren unterstreichen zudem eine wertvolle Ressource und ein Talent, über das zahlreiche Betroffene verfügen: das laterale beziehungsweise divergente Denken. Dabei handelt es sich um eine oft unterschätzte Stärke von Menschen mit ADHS. Das divergente bzw. laterale Denken – oder sogenannte „Out-of-the-Box“-Denken, wie es als Synonym in der Literatur auch zu finden ist – ist eine Denkweise, die durch unvorhersehbare Assoziationsketten sowie unkonventionelle Ideen gekennzeichnet ist. Hier werden oft Lösungen oder Teillösungen gefunden, die nicht offensichtlich sind und dem vertikalen Denken verborgen bleiben. Insbesondere bei komplexen Themen, die Ideenfindung, Kreativität und Innovation erfordern, kann dieses „Out-of-the-Box“-Denken sehr hilfreich sein.

So kann das divergente Denken von ADHS-Betroffenen als bedeutende Innovationskraft angesehen werden, die in unserer Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt eine wichtige Rolle spielen kann. Das erlaubt, sich wegzubewegen von einem lange Zeit vorherrschenden ausschließlich defizitorientierten Blick zu einem ganzheitlichen Blick in Bezug auf Potenziale von ADHS-Betroffenen.

Aber warum haben zahlreiche Betroffene gar keinen Zugang dazu? Wieso kommen viele dieser Eigenschaften nicht immer zum Vorschein bzw. zum Tragen? Welcher Rahmen ist hier förderlich?

Die hemmende Wirkung von Defiziten von ADHS bei Erwachsenen

Für mich als ADHS-Coach mit Schwerpunkt auf Inkongruenzen sowie innere Pluralität ist dies eine der spannendsten Fragen: Warum kommen die Stärken oft nicht zum Tragen? Was sind die hemmenden Kräfte, die gegen diese Stärken arbeiten?

Um dies zu beantworten, muss man ADHS ganzheitlich verstehen: Aufgrund der neurobiologischen Besonderheiten sind die Exekutivfunktionen beeinträchtigt. Vereinfacht ausgedrückt handelt es sich dabei um die Steuerungsfunktion unseres Gehirns. Die Exekutivfunktionen regulieren unser Handeln ständig. Das ist für das eigenständige Bewältigen eines Erwachsenenlebens unverzichtbar. Und die Beeinträchtigung dieser zentralen Steuerungsfunktion erklärt, weshalb viele Menschen mit ADHS unter ihrem Potenzial bleiben und oft kurzfristigen Impulsen den Vorzug vor langfristigen Zielen geben. Dies hat weniger mit Intelligenz, Willensstärke oder Disziplin zu tun, sondern ist auf die neurobiologischen Besonderheiten sowie die damit verbundenen Einschränkungen zurückzuführen. (Das können Sie hier gerne noch einmal vertiefen.)

Diesen wichtigen Punkt muss man verstehen: Die Defizite stehen nicht isoliert neben den Stärken, sondern haben eine hemmende Wirkung. Das beigefügte Bild soll dies veranschaulichen.

ADHS Staerken und Schwaechen

 

Dieses Bewusstsein über die gegensätzlichen Kräfte erweist sich für mich als grundlegend, da die ADHS-spezifischen Defizite die Entfaltung von Stärken behindern und Menschen in ihrer Entwicklung und Potenzialentfaltung einschränken. So profitieren Betroffene häufig sehr stark davon, wenn die Kompetenzen in Bezug auf die Selbstregulationsfähigkeit/Selbststeuerungsfähigkeit gefördert werden, wie zum Beispiel: Impulsivität – Aufmerksamkeitssteuerung – Zeit-/Selbstmanagement – Strukturen schaffen – Ausrichtung an langfristigen Zielen.

Auf diese Weise können Begabungen, Stärken, die Ressourcen und Kräfte sein, die uns unseren Zielen näherbringen. Im Gegensatz dazu können die aufgeführten ADHS-spezifischen Defizite eine hemmende Wirkung haben, wenn diese nicht gestärkt werden.

Lassen Sie mich dies anhand eines Beispiels zum Umgang mit der wertvollen Ressource Zeit verdeutlichen. Wir alle verfügen über dieselbe Zeitmenge: 7 x 24 Stunden pro Woche. Damit können wir unser Leben gestalten, unsere Ziele verfolgen, uns durch erfüllende Aktivitäten Energie verschaffen, Erholung finden, To-do-Listen abarbeiten, Freunde treffen, Sport treiben oder in sozialen Medien und Serienwelten versinken und uns um erholsamen Nachtschlaf bringen.

Die ADHS-bedingten Einschränkungen der Selbststeuerungsfähigkeiten führen häufig zu einer unzureichenden Nutzung der wertvollen Ressource Zeit. Dies kann dazu führen, dass es für Menschen mit ADHS schwieriger ist, langfristige Ziele zu verwirklichen sowie kurzfristigen Ablenkungen zu widerstehen. Man verliert sich in Belanglosem und folgt jedem noch so kleinen Störimpuls. So empfinden sich viele Betroffene als wenig produktiv und am Abend sind die Aufgabenlisten mitunter länger als zuvor.

Dies verdeutlicht, dass die Defizite und Schwächen nicht isoliert nebeneinanderstehen, sondern sich gegenseitig beeinflussen – in ihren förderlichen und hemmenden Funktionen. Wer seine Zeit aber ineffektiv nutzt, kann seine Stärken nicht entfalten.

Dies ist lediglich ein Beispiel für die zahlreichen Wechselwirkungen und Verknüpfungen, die mit ADHS einhergehen. Um das volle Potenzial – auch des divergenten Denkens – auszuschöpfen, müssen Betroffene lernen, mit den verschiedenen Extremen umzugehen, die mit ADHS verbunden sind, wie z. B. mit Gedankensprüngen, Ablenkbarkeit und mangelnder Konzentration.

Dies erfordert Reflexion und Bewusstheit. Therapie oder ADHS-Coaching können die Selbstreflexion und persönliche Weiterentwicklung unterstützen. Manchmal können sich auch die Begrenzung und Lenkung durch externe Ressourcen als hilfreich erweisen. Hier kommt der systemische Blickwinkel ins Spiel.

Der systemische Blick: externe Unterstützungsressourcen für Betroffene

Wir sind als Menschen Teil von Lebenswelten und Systemen. So betrachte ich als systemischer Coach Betroffene niemals isoliert, sondern stets in ihrem gesamten Lebenskontext. Daher ist es wichtig, dass auch das Umfeld in die Psychoedukation (Wissen über ADHS) einbezogen wird, um Betroffene bestmöglich zu unterstützen. Partner, Familie, Freunde und das Arbeitsumfeld können dabei eine essenzielle Rolle spielen. Indem man Ressourcen im Außen nutzt, können Betroffene und die Systeme gestärkt werden. Dies eröffnet neue Perspektiven, um Lösungen zu finden, um mit den Herausforderungen umzugehen.

Das Stimmige tun – warum das für die Potenzialentwicklung mit ADHS so entscheidend ist

Ein stimmiger Arbeitsplatz, der den eigenen Fähigkeiten und Neigungen entspricht, ist für alle Menschen wichtig, damit die eigenen Potenziale ausgelebt werden können.

Doch angesichts der neurobiologischen Besonderheiten ist der situative Kontext für Menschen mit ADHS von besonders großer Bedeutung, um die Stärken zu entfalten. Um das erste Beispiel aufzugreifen: der Affe, der spielerisch klettern darf. Die Robbe und der Fisch, die sich im Wasser wohlfühlen und mit einer Leichtigkeit ganz sie selbst sind. Sie sind passend da, wo sie hingehören und sich entfalten können. So kann sich auch Leichtigkeit im Leben entwickeln.

Und wenn ADHS-Betroffene an der richtigen Stelle in ihrem Leben sind und die passenden Aufgaben angehen, entsteht eine harmonische Übereinstimmung zwischen den Begabungen sowie den gestellten Anforderungen. Aber besonders wichtig ist, dass vor allem die Aktivierung auf eine natürliche Art unterstützt wird, oft ohne Anstrengung und mit Leichtigkeit.

Ein Beispiel hierfür ist die oft hervorgehobene Begeisterungsfähigkeit. Sie kann viel Leidenschaft, Energie, Zielstrebigkeit sowie hohe Selbstmotivation mit sich bringen. Allerdings entsteht diese Begeisterungsfähigkeit nicht automatisch, sondern entwickelt sich erst in einem passenden Kontext, in dem Interesse, Sinnhaftigkeit und intrinsische Motivation gegeben sind.

So können sich die individuellen Stärken entfalten: Menschen, die Sprache lieben und Bücher schreiben dürfen; Betroffene, die den Umgang mit Menschen schätzen und als Coach, Therapeut, Krankenschwester oder Lehrer tätig sind; leidenschaftliche Sportler, die Bewegung lieben; Künstler, die sich in ihrer Kreativität verlieren; Musiker, die beim Musizieren die Zeit vergessen. Wenn die Umgebung jedoch wenig anregend ist und die Tätigkeiten als unangenehm und langweilig empfunden werden, findet wenig Aktivierung statt. In solchen Situationen tritt die Unteraktivierung in den Vordergrund und kann negative Auswirkungen auf das Verhalten haben, wie zum Beispiel ein ausgeprägtes Aufschiebeverhalten.

Dies verdeutlicht, wie entscheidend es ist, dass Menschen mit ADHS in ihrem Leben den richtigen Platz finden, um ihr Potenzial zu entfalten. Es wird nie zu 100 % gelingen, da es stets Tätigkeiten gibt, die uns weniger liegen, und auch unliebsame Pflichten sind Teil des Lebens. Aber das Leben so zu gestalten, dass es uns bestmöglich entspricht, bedeutet einen Schritt in die richtige Richtung. Wie aber kann das gelingen?

Hyperfokus und Passung mit ADHS: die Reise zu unserem Wesenskern

Die Lösung liegt darin, die Reise ins Innere anzutreten, um die eigenen Begabungen und Stärken, aber auch die vorliegenden Werte, Bedürfnisse, hemmenden Glaubenssätze zu entdecken und das Leben bestmöglich danach auszurichten.

ADHS Staerken Innenleben

In welchem Lebensbereich sich die Stärken entfalten können, kann ganz unterschiedlich sein. Hier kommt nämlich die individuelle menschliche Facette mit ins Spiel, da jeden Menschen etwas anderes aktiviert.

Bringt manche Menschen das Schreiben von Büchern in den Flow, kommen andere bei Zahlen in Schwung. Begeistert der eine sich für das Malen, genießt die andere Musik. Einige lieben die Philosophie, andere interessieren sich leidenschaftlich für Technik. Manche gehen im Job auf, viele aber finden im Ehrenamt ihre Erfüllung. Die eine liebt die Menschenmenge und Gesellschaft, die Nächste bevorzugt es leise und still.

ADHS ist nicht gleich ADHS – und dazu kommt noch die menschliche Individualität. Daher kann es nicht Standardwege geben. Daraus ergeben sich die wichtigsten Fragen, die sich Menschen mit ADHS für sich stellen müssen, um sich und den eigenen Weg zu finden:

  • Was lässt mich brennen?
  • Wofür begeistere ich mich?
  • Wo verliere ich mich ganz?
  • Wo sehe ich Sinn, was treibt mich an?
  • Was bringt meinen Hyperfokus ins Laufen?
  • Was macht mich aus als Mensch?
  • Wobei wird es leicht?
  • Was ist meine Sehnsucht?
  • Wovon habe ich immer schon geträumt?

Warum Bücher über ADHS hier an Grenzen stoßen?

Diese vielen Fragen lassen sich aber nicht durch Bücher über ADHS alleine beantworten. Wissen über ADHS und Psychoedukation alleine gerät hier häufig an seine Grenzen. Es ist zwar enorm wichtig, aber alleine nicht tragend.

Denn die Lösung liegt darin, sich selbst auf den Weg zu machen, die Reise ins Innere anzutreten, um ein Leben in Einklang mit seinen Werten, Bedürfnissen, Begabungen zu führen und auch Grenzen anzuerkennen. Dabei ist insbesondere ein zeitlicher Blickwechsel essenziell, der eine langfristige Lebensperspektive und Vision einbezieht. Aber häufig haben Betroffene durch die eingeschränkten Exekutivfunktionen genau zu den langfristigen Perspektiven keinen Zugang.

Zudem haben sie oft keinen Zugang zu ihren Begabungen und Stärken, da Lebenswege mit ADHS den Selbstwert beeinflussen sowie hemmende Glaubenssätze Entwicklung verhindern. Daher muss die Stärkung der Selbstwertproblematik stets in Entwicklungen eingebunden werden.

So wie die ADHS-Ausprägung in der Entstehung immer ein multifaktorielles Geschehen, gibt es auch zahlreiche Facetten der eigenen Persönlichkeit, die es zu entdecken und verstehen gilt. Dann eröffnen sich zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten für ein gelingendes Leben mit ADHS. Sie werden staunen!

Nicht gegen, sondern mit ADHS arbeiten – so lautet das Motto.

Für mich ist das Zitat von Helga Simchen, eine der führenden Expertin für ADHS im Erwachsenenalter, stellvertretend für das, was ich Ihnen gerne mit auf den Weg geben möchte:

AD(H)S hat viele gute Seiten,

man muss nur die Hierarchie der Besonderheiten erkennen,

sie nicht bekämpfen, sondern sich ihrer bedienen,

um seine Persönlichkeit voll entfalten zu können.

Möchten auch Sie Ihre Stärken, Begabungen kennenlernen? Sich auf den Weg machen, Ihren eigenen Weg zu finden? ADHS-Coaching kann hier nachhaltig unterstützen, denn es:

  • baut die Brücke der Erkenntnisse der Wissenschaft ins eigene Leben,
  • stärkt konsequent die Selbststeuerungsfähigkeit,
  • unterstützt die Reflexionsfähigkeit,
  • klärt, ermutigt und schafft nachhaltige Lösungen.

Das Ziel dabei ist immer, sich selbst kennenzulernen, mit all den menschlichen Facetten, die ein gelingendes und erfülltes Leben ausmachen. EXPERTE IN EIGENER SACHE zu werden.

Wenn Sie einen ADHS-Coach suchen, nehmen Sie gerne mit mir Kontakt auf und wir vereinbaren ein unverbindliches Erstgespräch.

Wer schreibt diesen Blog?

Ich bin Christiane Altemöller, B.A., ADHS-Coach und Trainerin. Kopf und Herz hinter: Coaching | ADHS-ADULT im DIALOG. www.christianealtemoeller.de

Ich bin Online-Coach aus Überzeugung und arbeite im 1:1 Einzelcoaching, Paarcoaching und Gruppentraining mit Betroffenen.

Als Berufswahl- und Karriere-Coach unterstütze ich mit meiner breiten ADHS-Expertise, langjährigen Erfahrungen im Bereich Human Resources bei Fragen rund um das Thema Berufswahl und in Bezug auf berufliche Orientierung, Studienorganisation, berufliche Umbrüche, Karriereentscheidungen sowie Konflikte.

Mein interdisziplinärer Blick bezieht außerdem stets die Perspektive eines Stress- und Burn-out-Coaches mit ein.

Zudem ist es meine besondere Begabung, verdeckte oder verloren gegangene Talente und Ressourcen mit und in Menschen zu entdecken. Dabei lenke ich den Blick weg von der einseitig defizitorientierten Sichtweise von ADHS-Betroffenen.

Insbesondere ist es meine Vision, Menschen, die von ADHS betroffen sind, durch eine stimmige Berufswahl und -entscheidung zu stärken und außerdem mit meinem Angebot von Coaching|ADHS-ADULT im DIALOG zur gesellschaftlichen Entstigmatisierung von ADHS beizutragen.

Neben meinen zahlreichen zielgerichteten Aus- und Fortbildungen zum Thema ADHS im Erwachsenenalter prägt mich mein eigener Lebensweg als ehemalige Leistungssportlerin – mit intensiven Erfolgen und schmerzhaften Enttäuschungen, aber insbesondere einem dynamischen Growth-Mindset. So lautet mein Motto: Ich kann das NOCH nicht, aber ich kann das lernen.

Mit Zuversicht und einer Balance von Akzeptanz und Gestaltungskraft ein gelingendes Leben mit ADHS gestalten. Dafür steht ADHS-ADULT im DIALOG.

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Quellen:
Lauth, Gerhard/Wolf-Rüdiger Minsel: ADHS bei Erwachsenen: Diagnostik und Behandlung von Aufmerksamkeits-/Hyperaktivitätsstörungen (Therapeutische Praxis), 1. Auflage 2009, Hogrefe Verlag, 12.08.2009. (meine begleitende Ausbildungsliteratur)

Bei Prof. Dr. Lauth (emeritiert) konnte ich, wissenschaftlich fundiert, von seiner langjährigen und breiten praktischen Erfahrung im Einzelcoaching und Gruppentraining profitieren. So habe ich spannende Einblicke in die Forschung und praktischen Arbeit mit ADHS-Erwachsenen gewonnen. Dies ist mein Grundstein, der meinen ganzheitlichen Blick auf die Betroffenen prägt.

Barkley, Russel/Christine Benton/Cathrine Hornung: Das große Handbuch für Erwachsene mit ADHS, 2., unveränd., Hogrefe AG, 23.01.2017.

De Bono, E. (2009). Lateral Thinking: A Textbook of Creativity. Penguin UK.

Hallowell, Edward/John Ratey/Jorunn Wissmann/Monika Niehaus: ADHS ist kein Makel: Hilfreiche Strategien für Kinder und Erwachsene, 2., Rowohlt Taschenbuch, 22.03.2022.

Simchen, H. (2020). Die vielen Gesichter des AD(H)S: Begleit- und Folgeerkrankungen richtig erkennen und behandeln. Kohlhammer Verlag.